Tragfähigkeit und Lebensdauer

Tragfähigkeit und Lebensdauer

Dimensionieren von angetriebenen Lineareinheiten

Die Leistungsfähigkeit einer angetriebenen Lineareinheit wird im Wesentlichen bestimmt von den verwendeten Lagern, Führungen und Antriebselementen.

Die erforderliche Größe dieser Elemente ist von folgenden ­Anforderungen abhängig:

  • Lebensdauer
    • Tragfähigkeit (Belastbarkeit)
      • Betriebssicherheit.

        Das komplexe Zusammenspiel der Lager, Führungen und Antriebs­elemente hat in der Praxis ergeben, dass die manuelle Berechnung nur für eine Vorauswahl sinnvoll ist. Die konkrete Berechnung sollte mit den Programmen aus der Reihe BEARINX ausgeführt werden.

        Profilschienenführung von angetriebenen Lineareinheiten

        Die Größe einer Profilschienenführung wird bestimmt durch die Anforderung an ihre Tragfähigkeit, Lebensdauer und Betriebs­sicherheit.

        Tragfähigkeit

        Die Tragfähigkeit wird beschrieben durch die dynamische Tragzahl C, die statische Tragzahl C0 und die statischen Momente M0x, M0y und M0z, ➤ Bild.

        Die dynamische Tragzahl ist die Belastung in N, bei der die Führung mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von 90% einen Verschiebeweg von 100 km erreicht (C100).

        Tragfähigkeit und Belastungsrichtung
        Tragzahl-Berechnung
        nach DIN

        Die Berechnung der dynamischen und statischen Tragzahlen pro Laufwagen in den Maßtabellen basiert auf DIN 636-1 und 2.

        Unterschiede zwischen DIN
        und fernöstlichen Anbietern

        Fernöstliche Anbieter rechnen häufig mit einer nominellen Lebensdauer von nur 50 km Verschiebeweg gegenüber 100 km nach DIN.

        Kugelumlaufeinheiten

        C50 N

        Dynamische Tragzahl C für 50 km Verschiebeweg

        C100 N

        Dynamische Tragzahl C für 100 km Verschiebeweg –
        Definition nach DIN 636.

        Nominelle Lebensdauer

        Die nominelle Lebensdauer L oder Lh wird von 90% einer genügend großen Menge gleicher Lager erreicht oder überschritten, bevor erste Anzeichen einer Werkstoffermüdung auftreten.

        Äquivalente Belastung
        und Geschwindigkeit

        Die Gleichungen zur Berechnung der nominellen Lebensdauer ­setzen voraus, dass die Belastung P und die Verfahr­geschwin­digkeit 

        ­konstant sind. Nicht konstante ­Betriebsbedingungen lassen sich durch äquivalente Betriebswerte ­berücksichtigen. Diese haben die gleiche Auswirkung wie ­tatsächlich wirkende Belastungen.

        Dynamisch äquivalente
        Belastung

        Bei stufenweise veränderlicher Belastung wird die dynamisch ­äquivalente Belastung berechnet:

        Dynamisch äquivalente
        Verfahrgeschwindigkeit

        Bei stufenweise veränderlicher Verfahrgeschwindigkeit wird die ­dynamisch äquivalente Verfahrgeschwindigkeit berechnet:

        Kombinierte Belastung

        Fällt die Belastungsrichtung eines Elements nicht mit einer der Hauptlastrichtungen zusammen, so berechnet sich die äquivalente Belastung näherungsweise aus:
        Belasten eine Kraft F und ein Moment M ein Element gleichzeitig, so gilt für die dynamisch äquivalente Belastung näherungsweise:
        Bezeichnungen,
        Einheiten und Bedeutung
        C N

        Dynamische Tragzahl in Richtung der angreifenden Kraft

        C0 N

        Statische Tragzahl in Richtung der angreifenden Kraft

        F N

        Angreifende Kraft

        Fy N

        Vertikale Komponente

        Fz N

        Horizontale Komponente

        H m

        Einfache Hublänge der oszillierenden Bewegung

        L, Lh km,  h

        Nominelle Lebensdauer in 100 km oder in Betriebsstunden

        M Nm

        Angreifendes Moment

        M0 Nm

        Statisches Moment

        nosc min–1

        Anzahl der Doppelhübe je Minute

        P N

        Dynamisch äquivalente Belastung

        p

        Lebensdauerexponent:
        Kugelgelagerte Profilschienenführungen = 3

        qz %

        Zeitanteil an der Wirkdauer

        vz m/min

        Veränderliche Verfahrgeschwindigkeit

         m/min

        Dynamisch äquivalente Verfahrgeschwindigkeit.

        Gebrauchsdauer

        Die Gebrauchsdauer ist die tatsächlich erreichte Lebensdauer eines Wälzlagers oder einer Profilschienenführung. Sie kann deutlich von der errechneten Lebensdauer abweichen.

        Zu vorzeitigem Ausfall durch Verschleiß oder Ermüdung können ­führen:

        • Abweichende Betriebsdaten
          • Lastüberhöhung aus Fluchtungsfehlern durch Temperaturdifferenzen und Fertigungstoleranzen in der Anschlusskonstruktion (Nachgiebigkeit der Anschlusskonstruktion)
            • Verschmutzung der Führungssysteme
              • Unzureichende Schmierung
                • Zu hohe oder zu niedrige Betriebstemperatur
                  • Oszillierende Bewegungen mit sehr kleinen Hüben ­(Riffelbildung)
                    • Vibrationen bei Stillstand (Riffelbildung)
                      • Überlastung der Führung, zum Beispiel Stoßlasten (auch kurzfristig)
                        • Überlastung des Lineareinheit (auch kurzfristig)
                          • Unzulässige Wellendurchbiegung bei Lineartischen LTE und LTS
                            • Vorschäden (plastische Deformation), entstanden bei der Montage der Anschlusskonstruktion.

                              Statische Tragfähigkeit

                              Die statische Tragfähigkeit der in angetriebenen Lineareinheiten eingebauten Profilschienenführung wird begrenzt durch:

                              • Zulässige Belastung der Profilschienenführung
                                • Tragfähigkeit der Tragschiene
                                  • Einbaulage
                                    • Zulässige Belastung der Schraubenverbindung
                                      • Zulässige Belastung der Anschlusskonstruktion.
                                        ACHTUNG

                                        Bei der Auslegung ist die erforderliche statische Tragsicherheit S0 der Anwendung zu beachten, siehe Tabellen ab Link!

                                        Statische Tragzahlen
                                        und Momente

                                        Die statischen Tragzahlen und Momente sind die Belastungen, bei denen an den Laufbahnen und Wälzkörpern eine bleibende Gesamtverformung auftritt, die 1/10 000 des Wälzkörper­durchmessers entspricht.

                                        Statische Tragsicherheit
                                        Die statische Tragsicherheit S0 ist die Sicherheit gegenüber ­unzulässig ­bleibender Verformung im Wälzkontakt:
                                        S0

                                        Statische Tragsicherheit

                                        C0 N

                                        Statische Tragzahl der Lastrichtung

                                        P0 N

                                        Statisch äquivalente Lagerbelastung der Lastrichtung

                                        M0 Nm

                                        Statisches Moment der Lastrichtung (M0x, M0y, M0z)

                                        M Nm

                                        Äquivalentes statisches Moment der Lastrichtung.

                                        Die statisch äquivalente Lagerbelastung ergibt sich aus den ­maximal auftretenden Belastungen näherungsweise:
                                        ACHTUNG

                                        Statische Tragsicherheit S0 zur Auslegung der Linearführungen, siehe Tabellen!

                                        Laufrollenführung

                                        Allgemeine Verfahren zur Berechnung der Lebensdauer sind:

                                        • Nominelle Lebensdauer nach DIN ISO 281
                                          • Modifizierte Lebensdauer nach DIN ISO 281
                                            • Erweiterte Berechnung der modifizierten Referenz-Lebensdauer nach DIN ISO 281-4.

                                              Diese Verfahren sind im Katalog HR 1, Wälzlager, Kapitel Tragfähigkeit und Lebensdauer beschrieben.

                                              Lebensdauer für Laufrollen

                                              In den Laufwagen der Baureihe MLF, MLFI und MKLF sind vier und bei einigen Baugrößen drei Profillaufrollen eingebaut.

                                              Für die Laufrollen gilt sinngemäß das Gleiche. Die entsprechenden Parameter sind in den Tragzahlen C, C0 und den zulässigen Momenten M0x, M0y sowie M0z berücksichtigt, ➤ Bild.

                                              CI N

                                              Dynamische Tragzahl in y-(Druck-)Richtung

                                              C0I N

                                              Statische Tragzahl in y-(Druck-)Richtung

                                              CII N

                                              Dynamische Tragzahl in y-(Zug-)Richtung

                                              C0II N

                                              Statische Tragzahl in y-(Zug-)Richtung

                                              CIII N

                                              Dynamische Tragzahl in z-(Seiten-)Richtung

                                              C0IIIN

                                              Statische Tragzahl in z-(Seiten-)Richtung

                                              M0x Nm

                                              Statisches Moment um X-Achse

                                              M0y Nm

                                              Statisches Moment um Y-Achse

                                              M0z Nm

                                              Statisches Moment um Z-Achse.

                                              Bei Laufrollen mit profiliertem Außenring erfolgt die Berechnung ausschließlich über die nominelle Lebensdauer nach DIN ISO 281.

                                              Tragfähigkeit und Belastungsrichtungen
                                              Lebensdauer für Laufwagen mit vier Laufrollen
                                              Lh h

                                              Nominelle Lebensdauer in Betriebsstunden

                                              CI, CII, CIII N

                                              Wirksame dynamische Tragzahl

                                              P N

                                              Dynamische äquivalente Belastung der entsprechenden Lastrichtung (Bei Anwendungsfällen mit kombinierten Belastungen bitte rückfragen)

                                              H m

                                              Einfache Hublänge der oszillierenden Bewegung

                                              nosc min–1

                                              Anzahl der Doppelhübe pro Minute.

                                              Statische Tragsicherheit

                                              Das Maß für die statische Beanspruchung ist die statische Tragsicherheit S0. Sie gibt die Sicherheit gegen die unzulässigen, bleibenden Verformungen im Lager an.

                                              Statische Tragsicherheit
                                              bei Wagen mit vier Laufrollen
                                              S0 N

                                              Statische Tragsicherheit

                                              C0 N

                                              Statische Tragzahl der Lastrichtung nach Maßtabelle

                                              P0 N

                                              Statisch äquivalente Lagerbelastung der Lastrichtung

                                              M0 Nm

                                              Zulässiges statisches Moment in x-, y-, z-Richtung nach Maßtabelle

                                              M Nm

                                              Äquivalentes statisches Moment der Lastrichtung (Mx, My, Mz).

                                              Die Mindesttragsicherheiten für Module mit Laufrollenführungen, siehe Tabellen.

                                              Lineartische mit Linear‑Kugellager

                                              Die Größe eines Lineartisches wird von den Anorderungen an seine Belastbarkeit, Lebensdauer und Betriebssicherheit bestimmt.

                                              Die Tragfähigkeit (Belastbarkeit) wird beschrieben durch die:

                                              • Dynamische Tragzahl C
                                                • Statische Tragzahl C0.

                                                  Die Berechnung der dynamischen und statischen Tragzahlen in den Maßtabellen basiert auf DIN 636-1.

                                                  In den Laufwagen der Lineartische mit Linear-Kugellagern sind jeweils vier Linear-Kugellager eingebaut, ➤ Bild. Für diese gelten sinngemäß die gleichen Berechnungsformeln wie für die Einzellager. Die entsprechenden Parameter sind in den Tragzahlen der Lineartische CI, CII oder CIII, beziehungsweise C0I, C0II, C0III, und den Momenten M0x, M0y sowie M0z berücksichtigt.

                                                  Tragfähigkeit und Belastungsrichtungen

                                                  Statische Tragfähigkeit

                                                  Die statische Tragfähigkeit der Wellenführungen, die in den Lineartischen LTE und LTS sind, wird begrenzt durch:

                                                  • Die zulässige Belastung der Linear-Kugellager
                                                    • Die zulässige Belastung der Anschlusskonstruktion
                                                      • Die zulässige Durchbiegung der Führungswellen bei den Lineartischen LTE
                                                        • Die Tragfähigkeit der Tragschienen (Aluminium-Tragkörper mit aufgeschraubter Führungswelle) bei den Lineartischen LTS
                                                          • Die Einbaulage.
                                                            ACHTUNG

                                                            Bei der Auslegung ist die erforderliche statische Tragsischerheit S0 der Anwendung zu beachten, siehe Tabellen.

                                                            Statische Tragzahlen
                                                            und Momente

                                                            Die statischen Tragzahlen und Momente sind die Belastungen, bei denen an den Laufbahnen und Wälzkörpern eine bleibende Gesamtverformung auftritt, die 1/10 000 des Wälzkörper­durchmessers entspricht.

                                                            Statische Tragsicherheit
                                                            Die statische Tragsicherheit S0 ist die Sicherheit gegenüber ­bleibender Verformung im Wälzkontakt:
                                                            S0

                                                            Statische Tragsicherheit

                                                            C0 N

                                                            Statische Tragzahl der Lastrichtung (C0I, C0II, C0III)
                                                            nach Maßtabellen

                                                            P0 N

                                                            Statisch äquivalente Lagerbelastung der Lastrichtung

                                                            M0 Nm

                                                            Statisches Moment der Lastrichtung (M0x, M0y, M0z)
                                                            nach Maßtabellen

                                                            M Nm

                                                            Äquivalentes statisches Moment der Lastrichtung.

                                                            Die statisch äquivalente Lagerbelastung ergibt sich aus den ­maximal auftretenden Belastungen näherungsweise:
                                                            ACHTUNG

                                                            Statische Tragsicherheit S0 zur Auslegung der Linearführungen, siehe Tabellen ab Link!

                                                            Lagerung in Umlenkungen von Zahnriemen

                                                            Die Lagerungen der Zahnriemen-Umlenkwelleneinheiten von Modulen sind so dimensioniert, dass ihre Gebrauchsdauer die Gebrauchsdauer der Führungen übertrifft, die in das Modul eingebaut sind.

                                                            Aus diesem Grund ist die Überprüfung der Tragfähigkeit und Lebensdauer der Umlenkwelleneinheiten nur in Ausnahmefällen erforderlich, zum Beispiel bei erhöhter Zahnriemenvorspannung und hohen Zahnriemenbelastungen.

                                                            In solchen Fällen bitte den Ingenieurdienst von Schaeffler kontak­tieren.

                                                            Spindellager von Kugelgewindetrieben

                                                            Bei Modulen und Lineartischen mit Kugelgewindetrieb sind zwei­reihige Axial-Schrägkugellager der Baureihe ZKLF..-2RS(-PE) oder Axial-Schrägkugellager der Baureihe ZKLN..-2RS(-PE) auf der Fest­lagerseite eingebaut. Bei Lineartischen mit Trapezgewindetrieb sind ein- bzw. zweireihige Schrägkugellager der Baureihe 30, 33 und 72 eingebaut.

                                                            Nominelle Lebensdauer der Festlagerung

                                                            Zur Bestimmung der Eignung der Lineareinheit für den jeweiligen Einsatzfall sind die nominelle Lebensdauer, die statische Tragsicherheit und die axiale Grenzbelastung der Festlagerung mit maß­gebend.

                                                            Die nominelle Lebensdauer wird wie folgt berechnet:
                                                            L 106 Umdrehungen

                                                            Nominelle Lebensdauer in Millionen Umdrehungen

                                                            Ca N

                                                            Dynamisch axiale Lagerbelastung

                                                            P N

                                                            Dynamisch äquivalente Lagerbelastung

                                                            Lh h

                                                            Nominelle Lebensdauer in Betriebsstunden

                                                            n min–1

                                                            Betriebsdrehzahl.

                                                            Als Loslagerung der Spindel dienen Nadellager oder Kugellager. Diese sind ausreichend dimensioniert, sodass ihre Gebrauchsdauer bei ordnungsgemäßem Einsatz die Gebrauchsdauer des Kugel­gewindetriebes übertrifft.

                                                            Resultierende äquivalente Lagerbelastung P für ZKLN und ZKLF

                                                            Die Axial-Schrägkugellager der Baureihen ZKLN und ZKLF, die in den Modulen und Lineartischen verwendet werden, sind axial definiert vorgespannt. Die daraus resultierende Lagerbelastung Fa res ist anhand der axialen Betriebslast FaB und unter Berücksichtigung der axialen Vorspannung zu ermitteln, ➤ Bild und ➤ Bild.

                                                            ACHTUNG

                                                            Eine Belastung über die Grenzwerte hinaus führt zum Abheben der entlasteten Wälzkörperreihe! Dadurch erhöht sich bei hohen Beschleunigungsvorgängen der Verschleiß! Das Berechnungs­programm BEARINX ermöglicht hierzu eine exakte Auslegung!

                                                            Resultierende Lagerbelastung ZKLN und ZKLF bis d = 17 mm
                                                             ZKLN0624 ·
                                                             ZKLN1034 ·
                                                             ZKLN1242 ·
                                                             ZKLN1545
                                                            ZKLF1560 ·
                                                             ZKLN1747 
                                                            Resultierende Lagerbelastung ZKLN und ZKLF ab d = 20 mm bis d = 30 mm
                                                             ZKLN2052 ·
                                                             ZKLF2575 ·
                                                             ZKLF3080

                                                            Axiale und radiale Betriebslasten

                                                            Beim Einbau der Lineareinheit als Vertikalachse ist die dynamisch äquivalente Lagerbelastung P = Fa res. Beim horizontalen Einbau wird die Spindellagerung zusätzlich durch das Eigengewicht der Spindel belastet. Bei überschlägiger Berechnung kann dies vernachlässigt werden.

                                                            Stufenweise veränderliche Beanspruchung
                                                            Bei stufenweise veränderlichen Beanspruchungsgrößen werden die äquivalente Belastung P und die Drehzahl n wie folgt berechnet:
                                                            q %

                                                            Zeitanteil.

                                                            Statische Tragsicherheit

                                                            Die statische Tragsicherheit S0 gibt die Sicherheit gegen die unzulässigen bleibenden Verformungen im Lager an.

                                                            Bei angetriebenen Lineareinheiten mit Kugelgewindetrieb wird sie folgendermaßen bestimmt, siehe ➤ Gleichung:
                                                            S0–

                                                            Statische Tragsicherheit

                                                            C0a N

                                                            Statische axiale Tragzahl

                                                            P0 N

                                                            Maximale axiale statische Belastung des Lagers.

                                                            Zulässige statische Axialbelastung für ZKLF

                                                            Für Lager der Baureihe ZKLF, die in angetriebenen Lineareinheiten mit Kugelgewindetrieb verbaut sind, ist die statische Axialbelastung in Verschraubungsrichtung in ➤ Bild dargestellt.

                                                            Statische Tragzahl C0a

                                                            Statische Axialbelastung in Verschraubungsrichtung
                                                            ZKLF

                                                            Anwendungsbezogene statische Tragsicherheit

                                                            Die statische Tragsicherheit der Profilschienen- und Laufrollen­führungen von Modulen darf nicht vollständig genutzt werden. Es ist immer eine Mindesttragsicherheit S0 zu beachten, siehe Tabellen.

                                                            Bei Modulen und Lineartischen mit Profilschienenführung werden hochtragfähige und steife Führungen mit Anschlussteilen aus Aluminium kombiniert. Weil diese Anschlussteile aus Aluminiumstangenpressprofil oder Aluminiumplatten gefertigt werden, kann nicht die ganze statische Tragfähigkeit der Profilschienenführungen genutzt werden, da die Schraubenverbindungen das nur teilweise erlauben.

                                                            Des Weiteren müssen Formungenauigkeiten der Aluminiumteile, Ausrichtfehler bei mehrachsiger Anordnung und Verformungen durch Belastung bei freitragendem Einbau berücksichtigt werden. Da diese Einflüsse nur sehr schwer zu spezifizieren sind, sollten anwendungsbedingte und produktspezifische Mindesttragsicherheiten bei der Auslegung berücksichtigt werden, siehe Tabellen.

                                                            Auch bei Modulen mit Laufrollenführungen kann nicht die ganze Tragfähigkeit der Laufrollenführungen genutzt werden. Wobei ­zusätzlich nicht die ganze statische Tragfähigkeit der Laufrollen übertragen werden kann, weil sich der Laufrollenbolzen unter Belastung verformt.

                                                            Mindesttragsicherheit S0

                                                            Modulbauart

                                                            Bedingung

                                                            Mindest­tragsicherheit

                                                            S0

                                                            Linearmodule und Lineartische

                                                            hauptsächlich schwingende Belastung
                                                            bei Stillstand der Führung

                                                            20

                                                            alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            eine Lineareinheit trägt an beiden Enden aufliegend die Nutzlast,

                                                            Durchbiegung < 0,1% des Stützabstandes

                                                            8

                                                            Module mit Laufrollenführung und Lineartische LTE und LTS

                                                            nicht alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            starke Schmutzeinwirkung,

                                                            eine Lineareinheit trägt vollflächig und unterstützt die Nutzlast,

                                                            überfräste, ebene Anschraubflächen

                                                            12

                                                            alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            keine besondere Verschmutzung,

                                                            eine Lineareinheit trägt vollflächig und unterstützt die Nutzlast,

                                                            überfräste, ebene Anschraubflächen

                                                            6

                                                            Module mit Profilschienen­führungen

                                                            nicht alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            starke Schmutzeinwirkung,

                                                            eine Lineareinheit trägt vollflächig und unterstützt die Nutzlast,

                                                            überfräste, ebene Anschraubflächen

                                                            12

                                                            alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            ruhiger, erschütterungsfreier Lauf,

                                                            keine besondere Verschmutzung,

                                                            eine Lineareinheit trägt vollflächig und unterstützt die Nutzlast,

                                                            überfräste, ebene Anschraubflächen

                                                            4

                                                            Lineartische LTP und LTPG

                                                            nicht alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            starke Schmutzeinwirkung,

                                                            eine Lineareinheit trägt vollflächig und unterstützt die Nutzlast,

                                                            überfräste, ebene Anschraubflächen

                                                            12

                                                            alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            ruhiger, erschütterungsfreier Lauf,
                                                            eine Lineareinheit trägt vollflächig und unterstützt die Nutzlast,

                                                            keine besondere Verschmutzung,

                                                            überfräste, ebene Anschraubflächen

                                                            4

                                                            Mindesttragsicherheit S0 bei überkopf hängender Anordnung

                                                            Modulbauart

                                                            Bedingung**

                                                            Mindest­tragsicherheit

                                                            S0

                                                            Linearmodule und Lineartische

                                                            nicht alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            überkopf hängende Anordnung,

                                                            weniger als 2 Lineareinheiten tragen ein zusammenhängendes Gewicht

                                                            20

                                                            nicht alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            überkopf hängende Anordnung,

                                                            mindestens 2 Lineareinheiten tragen ein zusammenhängendes Gewicht

                                                            oder

                                                            alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            überkopf hängende Anordnung,

                                                            weniger als 2 Linearenheiten tragen ein zusammenhängendes Gewicht

                                                            8

                                                            bis

                                                            12

                                                            alle Belastungsparameter bekannt,

                                                            überkopf hängende Anordnung,

                                                            mindestens 2 Lineareinheiten tragen ein zusammenhängendes Gewicht

                                                            6

                                                            bis

                                                            8

                                                            **Bei überkopf hängender Anordnung wird eine Absturzsicherung empfohlen.

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